Credo ergo sum

H.H. Pfarrer Karl Wohlgut
in Dankbarkeit gewidmet

Ich glaube an dich,
weil ich mit dem,
was sich durch Wissenschaft
berechnen und beweisen lässt,
und mit der Seligkeit
des vorteilhaften Tauschs
nicht leben kann.

Und wärest Dur nur
ein Sehnsuchtskalkül,
ein Wunschbild meiner Sterblichkeit,
ein Zorn, ein Wutschrei
aus der Qual
begrenzter Liebeslust -
ich ließe nicht von Dir.

Du bist der Atem, der mich löst,
die Freude ohne Rechenschaft.
Du bist das Lächeln, das noch bleibt,
wenn selbst der Grund, aus dem es wuchs,
schon längst vergangen ist.

Du bist die Stille, die mich lehrt,
dass wohl Erfolg
kein Name Gottes ist.
Du bist der Ort, an dem ich nichts
beweisen und bewirken muss.

Und wenn in letzter Qual
mein Schrei - warum -
ganz ohne Antwort bleibt,
stellst Du Dein Kreuz
ganz nahe neben meins.

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