Das Leid

Das Leid wird einmal kommen
um für immer zu bleiben -
jedenfalls auf dieser Seite des Lebens.
Ich spähe nicht nach seinem Schatten.

Immer schon in meiner Nähe
sieht es mich fragend an.
Ob ich es in den finstren
Winkel sperren werde
hinter dem verbotenen Tor.

Aber ich gehe es besuchen.
Nichts nehme ich mit außer
dem Wunsch, ein mikroskopisch
kleines Stück aus seiner
dunklen Krone zu entwenden.

In schweigender Geduld
sitz ich bei ihm,
wenn es nicht reden möchte.

Von so viel Nähe ganz bedrückt,
muss es sich manchmal
eine kleine Auszeit nehmen.

Dann bin ich froh,
auch wenn ich weiß,
es kommt wieder zurück.

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