Krebs - manchmal eine Chance für einen Neubeginn

Anita besiegt den Krebs und findet neue Perspektiven

Anita war 41 Jahre alt, als sie , im März 1988, mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs konfrontiert wurde. Wie machte sich die Erkrankung bemerkbar? Blutungen außerhalb der Regel traten auf, sogenannte Zwischenblutungen, jedoch erst nachdem der Krebs schon weit fortgeschritten war. Darum möchte Anita allen Frauen den dringlichen Rat geben, solche Zwischenblutungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern einen Arzt aufzusuchen.

Als der Krebs histologisch nachgewiesen war, wurde Anita mit der Aussage konfrontiert, dass eine OP nur sinnvoll sei, wenn noch keine Metastasen vorhanden seien. Also musste sie eine Woche viele Untersuchungen absolvieren und mit der Angst fertig werden, wie wohl das Ergebnis ausfallen würde. Sollten Metastasen gefunden werden, wäre eine Chemotherapie angesagt, die nur noch aufschiebende Wirkung haben könnte, aber keine Heilungsaussichten.

Bei Anita war der Krebs zwar in der Gebärmutter schon weit fortgeschritten, hatte aber noch keine Metastasen in anderen Organen gebildet. Es wurde eine große OP durchgeführt, und anschließend waren Bestrahlungen erforderlich.

Auf ihre Fragen, „habe ich noch eine Chance“, hat der behandelnde Arzt ehrlich geantwortet, dass er das nicht wisse. Die vollständige Entfernung des befallenen Organs und die nachfolgenden Bestrahlungen wären die richtigen Maßnahmen, aber Gewissheit könne man erst nach vier Jahren haben. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten wäre die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs noch einmal zurück kommt, dann extrem gering.

Auch Anita musste also durch eine lange Folge von Nachsorgeuntersuchungen, die erst 1997 abgeschlossen waren, weil in der Folge im Darm Polypen gefunden und entfernt werden mussten. Bei jeder Untersuchung ist die Angst gegenwärtig, ob der Krebs zurück gekommen ist.

Zur Bewältigung dieser Angst, sagt Anita, ist ein positives Umfeld ganz wichtig. Vor allem in ihrer Familie, aber auch in der Selbsthilfegruppe fand Anita dieses stützende Umfeld. Die aktive Mitarbeit in der Gruppe machte ihr Freude, und die privaten Gespräche mit Betroffenen derselben Krankheit halfen bei vielen Fragen. Es ist einfach beruhigend zu erfahren, das, was ich jetzt erlebe, haben auch andere durchgemacht, und es ist gut ausgegangen.

Die Angst und die psychischen Belastungen bei einer Krebserkrankung sollen in unseren Berichten nicht geleugnet werden. Anita betont aber, dass die Krankheit nicht nur negative Veränderungen mit sich gebracht hat. Sie hat gelernt auf sich zu schauen und mehr als früher darauf zu achten, was für sie richtig und wichtig ist.

Den Krebs hat Anita nun mehr als 30 Jahre überlebt. Sie sagt, es waren gute Jahre, und wir freuen uns weiter auf ihre aktive Mitarbeit in unserer Gruppe.

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